Die Bedeutung der digitalen Transformation ist in den Führungsetagen angekommen. Für die erfolgreiche Umsetzung sind neue Herangehensweisen und eine Mindsetveränderung, insbesondere auch beim VR, notwendig.
Digitalisierung zu meistern heisst: selbst disruptiv angreifen!
Die meisten Unternehmen haben mittlerweile Digitalinitiativen gestartet, fokussieren dabei aber laut der aktuellen etventure-Studie “Digitale Transformation” häufig auf das Bestandsgeschäft oder optimieren lediglich ihre IT.
Der Schritt darüber hinaus um fit für die Zukunft zu werden ist längst überfällig: Unternehmen aus allen Branchen müssen ihr eigenes Geschäftsmodell kritisch hinterfragen und mitunter selbst disruptiv angreifen, um mit den Tech-Unternehmen oder gar Startups aus den USA oder China mithalten zu können. Sie müssen neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die dem technologischen Wandel, ebenso wie den sich verändernden Kundenbedürfnissen gerecht werden. Denn die neuen Herausforderer stellen Geschäftsmodelle in Frage, die bislang als unantastbar galten und das in einer rasenden Geschwindigkeit.
Dies bedeutet, dass sich auch etablierte Unternehmen weiterentwickeln müssen. Dafür braucht es eine neue Herangehensweise und eine Veränderung des Mindsets im gesamten Unternehmen, insbesondere auch beim Verwaltungsrat. Die digitalen Weiterentwicklungen zu verstehen, auf ihren Nutzen hin zu überprüfen und in der Kernorganisation zu etablieren, ist herausfordernd und zugleich unausweichlich, um im Wettbewerb bestehen zu können. Ein Vorbild können dabei die eben genannten Tech-Konzerne oder auch digitale Startups sein. Die jungen Digitalunternehmen operieren nach einer völlig anderen Logik: Mithilfe von Innovations- und Umsetzungsmethoden wie Design Thinking, Lean Startup und Scrum werden Ideen und Produkte mit grosser Geschwindigkeit und 100-prozentiger Nutzerzentrierung entwickelt. Zeitgleich wird im gesamten Unternehmen ein flexibles und dynamisches Mindset gefördert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.
Erfolgreiche Tech-Konzerne operieren nach einer anderen Logik
Bild: Design-Thinking-Prozess
Während des Design-Thinking-Prozesses entwickelt und testet ein Team aus internen und oftmals auch externen Mitgliedern innerhalb weniger Wochen kreative Ideen anhand von Prototypen oder Minimum Viable Products (MVP). Dadurch können Produkte unter realen Marktbedingungen frühzeitig getestet werden und es kann in kürzester Zeit messbar nachgewiesen werden, ob das Produkt marktfähig ist. Dabei geht es nicht um die Entwicklung perfekter Produkte, sondern um die schnelle und flexible Umsetzung von Innovationen und ihre Weiterentwicklung nah am Kunden und seinen Bedürfnissen. Scheitern ist erlaubt – Fehler werden als Chance gesehen, um aus ihnen zu lernen und sie spielen sogar eine wichtige Rolle im Innovationsprozess. Nur was sich als erfolgreich herausstellt, wird u.a. anhand der Lean Startup Methode weitergeführt. Hohe Kosten ohne Mehrwert werden durch diese Mittel bereits in frühen Stadien vermieden. Für einige Schweizer Unternehmen stellt dies einen radikalen Umbruch dar. Denn das klassische „Ingenieursdenken“ sieht eine Entwicklung im Geheimen und nach dem Pflichten-Lasten-Heft vor, während Budgets in mehrjährigen Zyklen geplant werden. Produkte werden zuerst zur Perfektion gebracht, ehe sie überhaupt dem Kunden gezeigt werden.
Bild: Zusammenspiel unterschiedlicher Innovations- & Umsetzungsmethoden
Der Verwaltungsrat als Impulsgeber sorgt für das richtige Mindset
Agile Methoden gepaart mit einer neuen Denkweise reichen jedoch allein nicht aus, um die digitale Transformation in einem Geschäft, das seit Jahrzehnten floriert, anzustossen. Deshalb spielt der Verwaltungsrat als Impulsgeber eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Veränderungsprozess bei der Geschäftsführung aber auch bei den Mitarbeitern einzufordern. Dies kann natürlich nur gelingen, wenn die Mitglieder des Verwaltungsrates selbst auch über eine gewisse digitale Kompetenz verfügen, ein Verständnis für die Transformation aufweisen und als Vorbild innerhalb der Organisation agieren. Die Unternehmenskultur, die Unternehmensstruktur sowie die Strategie müssen an langfristige Ziele ausgerichtet sein und die Geschäftsführer und Mitarbeiter entsprechend befähigt und gemessen werden. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze, welche von Organisation zu Organisation variieren. Das Auflösen starrer Hierarchien und des Silodenkens, das Zulassen einer offenen Fehlerkultur und neuer Ideen, und das Fördern innovativer Projekte und interdisziplinärer Teams sind nur einige Beispiele. Des Weiteren muss sich der VR damit auseinandersetzen, ob die digitale Transformation innerhalb der bestehenden Organisation vorangetrieben oder über eine separate Einheit umgesetzt werden kann und soll. Langfristiger Erfolg ist nur möglich, wenn der Verwaltungsrat gemeinsam mit der Führungsetage die Veränderung nicht nur zulässt, sondern auch einfordert und fördert.
Worauf Sie als Verwaltungsrat achten sollten:
Denken Sie gross und langfristig – starten Sie klein und schnell. Besonders wichtig dabei ist, dass Sie die KPIs den langfristigen Zielen anpassen, um nachhaltigen Erfolg sicherzustellen. Werden Sie zum Vorbild und nehmen Sie Mitarbeiter aktiv auf die Reise mit, indem Sie ihnen zeigen, welche Vorteile es auch für sie bringt; indem Sie sie vorbereiten und durch Weiterbildung befähigen. Bedienen Sie sich erprobter Innovationsmethoden, wie z.B. Design Thinking und Lean Startup, um 100% echte Nutzerzentrierung nach aussen und 100% Datenzentrierung nach innen zu ermöglichen.
Lesen Sie weitere Blog-Beiträge zum Thema «Fit für die Zukunft».
Für weitere Informationen wie der Verwaltungsrat «Fit für die Zukunft» bleiben kann, finden Sie in der vollständigen Broschüre hier.
Gerne laden wir Sie auch ein, mit uns, diese Diskussion sowie weiteren VR-Themen weiter zu diskutieren an unserem VR-«Fit für die Zukunft Roundtable» das am 22. November2019 in Zürich stattfindet. Weiteren Information, sowie Anmeldungslink finden Sie hier.